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Vereinsgeschichte - Auszug aus der Chronik zum 100 jährigen Bestehen des Vereins

Wie es anfing...
und wie es weiter geht...(ab 1997)


Unser heutiger Kleintierzüchterverein wurde im Jahre 1906 als erster Verein seiner Art in der Umgebung von den 5 Männern August Spengler (1. Vorsitzender), Johann Butz, Johann Bruns, Johann Cornitzius und Phillip Rausch unter dem Namen "Geflügel-, Kanarien- und Kaninchenzuchtverein Hockenheim" am 17. Februar gegründet.
Mit 39 Mitgliedern im Gründungsjahr stieg die Mitgliederzahl nach 4 Jahren auf stolze 100 Mitglieder an. Die erste Ausstellung wurde bereits am 2. und 3. Dezember 1906 durchgeführt, die mit ca. 70 Stämmen (je 1 Hahn und 1 Henne) bestückt wurde. Insgesamt wurden hier 187 Hühner und Zwerghühner, 26 Enten, 2 Gänse, 57 Kaninchen, 21 Brieftauben und 34 Kanarien aus Baden, Hessen und der Pfalz ausgestellt.
Schon 1907 wurde ein vereinseigener Brutapparat gekauft, obwohl die Kunstbrut noch in den Kinderschuhen steckte. Auch monatliche Mitgliederversammlungen und die jährliche Ausstellung waren Pflichtprogramm. Auch Vereinsmeisterschaften standen damals schon statt. Während der Kriegsjahre fanden keine Schauen statt und das Vereinsleben kam fast zum Erliegen, da ein Großteil der Mitglieder zum Kriegsdienst einberufen war. 1919 wurde der Verein dann wieder zum neuen Leben erweckt. Durch die Teilnahme von Hockenheimer Züchtern an den Landesschauen gab es einen starken Auftrieb für den Verein. Bis zum Jahre 1936 wuchs die Mitgliederzahl wieder an und die Kaninchenzucht bekam einen starken Aufschwung. Leider hatten zuerst nur Wirtschaftsrassen großen Aufrtieb erhalten. Zum Glück bekam das Schöne auch wieder seine Daseinsberechtigung, da viele Rassen und Farbschläge dem Aussterben nahe waren.
Durch die erschwerte Futterversorgung war es für die Geflügelzüchter schwer ihre Tiere zu erhalten, so dass viele reduzieren mussten. Die Kaninchenzucht hingegen erlebte einen Aufschwung, unter anderem auch um den äußert schmal gehaltenen Speiseplan etwas zu verbessern. Dies zeigt sich, da schon alleine von der Rasse Gelbsilber im Jahr 1948 180 Tiere tätowiert wurden. Die Migliederzahl stieg weiter an. Der Verein nahm schon damals eine führende Stelle im Kreisverband Schwetzingen ein, u.a. weil in den Monatsversammlungen stets Fachvorträge über Aufzucht, Fütterung und Pflege sowie Tierbesprechnungen stattfanden. Neben den jährlichen Jungtier- und Spätjahresschauen fanden in den Nachkriegsjahren 5 Kreisverandsausstellungen statt, die vorerst letzte 1955. Die beiden 1954 und 1955 durchgeführten Kreisschauen bildeten mit nahezu 800 Tieren auf der Kreisgeflügelschau einen absoluten züchterischen Höhepunkt. Beide Ausstellungen brachten dem Hockenheimer Verein zum ersten Male die Vereinsgesamtleistung im Kreisverband und damit die begehrten Wanderpokale, die in den folgenden Jahren noch mehrmals errungen wurden. Leider fehlten nach 1955 die hierfür die geeigneten Räumlichkeiten.
Als weiterer Höhepunkt im Vereinsleben ist der Bau der 1. Zuchtanlage im Jahre 1954 zu nennen. Durch tatkräftige Hilfe vieler Mitglieder konnte in wenigen Jahren eine recht ansprechende Anlage errichtet werden, damit auch die Züchter züchten konnten, denen es Zuhause nicht möglich war Kleintiere zu halten. Auf Grund der baulichen Maßnahmen musste der Verein auch ins Vereinsregister des Amtsgerichts eingetragen werden. Nach der Einweihung 1962 fanden dort schon die ersten Hockenheimer Hähnchenfeste statt.
Die in den 60er Jahren stetige Aufwärtsentwicklung zeigte sich auch in der immer stärker werdenden Beteiligung an den Kreis- und Landesschauen. Auch die Deutsche Junggeflügelschau Hannover, Nationale Rassegeflügelschau und Bundes-Kaninchenschau wurde mit guten Erfolgen bestückt.


Durch die stetige Ausweitung der Stadt Hockenheim fiel unser Zuchtgelände 1967 in den Bebauungsplan, so dass die damals aktiven Züchter ihre lieb gewonnene Anlage in den Hubäckern räumen mussten. Leider hatte dies eine starke negative Auswirkung zur Folge. Nach Stagnation, verschiedenen Vorstandswechsel und Rückgang der Mitgliederzahlen wurde Anfang der 70er Jahre unter erschwerten Bedingungen eine neue Anlage mit 12 Parzellen erstellt, was in den folgenden Jahren die Mitgliederzahlen mit langjährigen, aktiven Züchtern wieder anstiegen lies. Der nächste Schicksalsschlag stand 1976 der Vorstandschaft bevor, als die gerade 6 Jahre alte Zuchtanlage dem neuen Bebauungsgebiet weichen musste. Gestärkt durch das Entgegenkommen der Stadtverwaltung hat sich der Verein dazu entschlossen den Bau einer eigene Halle und Zuchtanlage an Angriff zu nehmen, da auch der Abriss den jahrelangen Vereins- und Ausstellungslokals hinzu kam.

Das bis dahin seit 25 Jahren durchgeführte Gockelfest wurde 1987 auf Grund der Beliebtheit auf 3 Tage erweitert. Im Oktober 1980 wurde mit dem Bau der Halle begonnen. Im Anschluss folgte der Bau der Gaststätte in Eigenregie einiger Mitglieder. Mit dem Bau der Zuchtanlage wurde 1984 begonnen. Im darauffolgenden Jahr stand dem Umzug ins neue Zuhause nichts im Wege.
Neben den wieder zahlreich veranstalteten Monatsversammlungen, der jährlichen Lokalschau und vielen folgenden Kreisschauen, konnten sich die Züchter endlich wieder auf das Züchterische mit ihren Tieren befassen. Unser Verein nahm eine führende Stelle im KV Schwetzingen ein und brachte oft die Vereinsgesamtleistung mit nach Hause. Auch Sonderschauen für Tauben, die Zuchtbuchschau Baden sowie der thüringer Kaninchengruppe Süd fanden ab nun in der neuen Halle statt. Auch die Teilnahme der Züchter an Landesschauen, Nationalen Sonderschauen und anderen Schauen steig weiter an. Dies bildete die züchterischen Höhepunkte im Vereinsleben bis 1995.


und wie es weiter geht...

ab 1997


Im Jahr 2004 wurde erstmals das seit über 30 Jahre abgehaltene Ostereiersuchen für die Kinder der Züchter als offizielles Osterfest für Besucher erweitert. Die seit über Jahrzehnten stattfindende Jungtierschau wurde 2008 auf Grund der immer weniger werdenden Züchter und Jungtierzahlen eingestellt. Nach dem Vorstandswechsel 2012 entschloss der neue, mittlerweile 18. Vorsitzender des Vereins, Thorsten Kneis im Jahr 2018 deswegen auch keine Lokalschau mehr durchzuführen.

Die Jahre 2020 und 2021 machten auch den Kleintierzüchtern das Leben extrem schwer. Auf Grund der Corona-Epidemie durften keinerlei Veranstaltungen stattfinden. Das Fehlen der seit 16 Jahren durchgeführte Osterschau und des seit 58 Jahren traditionell stattfindenden Gockelfests waren herbe finanzielle Einschläge für den Verein. Züchterisch traten die aktiven Mitglieder auf der Stelle, da auch sämtliche Schauen nicht stattfinden durften. Neben dem Fehlen der Bewertungen, dem Zuchtkollegen-Kontakt fiel auch die Möglichkeit neue Zuchttiere zu erwerben somit aus.


Züchter bei der Sanierungs-Arbeit
Ende 2020 bekam das Vereinsgelände einen neuen, stabilen Doppelstabmattenzaun rungsrum um die Zuchtanlage. Auch die Bohrung eines neues Brunnens wurde vollzogen sowie einzelne Renovierungen der Züchter an den Fassaden ihrer Zuchthäuser und an Zäunen, um der Anlage ein neues Outfit zu verpassen. Immer wieder machte die Vogelgrippe den Züchtern das Leben schwer, so dass manche Züchter sich mit dem Bau von gesicherten Volieren beschäftigten.

Ab März 2023 wurden durch 4 fleißige Vereinsmitglieder in der Vereinsgaststätte sowohl der Lagerraum als auch das Kühlhaus und weiteres komplett saniert, damit die Vereinsgaststätte unter dem neuen Namen "Zum schwarzen Hahn" nach einer Pause unter neuer Leitung wieder eröffnen konnte.
Abriss des Kühlhauses

Auch der Vorratsraum hat eine neue Decke bekommen...

...und in der Küche wurde geschrubbt bis alles blitzt und blinkt


Ständige Dach-Reparaturen
Der Zahn der Zeit nagte leider auch an den Dächern der Halle und der Gaststätte. Hier legte unser 1. Vorsitzender Thorsten Kneis selbst Hand zu Reparaturen an.

Bereits schon kurze Zeit später fingen die 3 tatkräfigen Mitglieder Kerstin, Gabi und Ted Sorge mit der Ausgrabung des Bambus hinter der Halle an.
Ein Teil Bambus steht noch!


Auch unser Mitglied Ernst Schmitt ist tatkräftig mit Maschinen dem Bambus zu Leibe gerückt.

Nach einigen freiwilligen Arbeitseinsätzen, bei denen sich auch Thorsten Kneis, Peter Weibert und Jens Weymann an den schweißtreibenden Arbeiten beteiligten, konnte die Flächen wieder in ihren Ursprung versetzt und so ab sofort auch wieder komplett genutzt werden.
Im Mai 2025 schafften Jens Weymann und Kerstin Sorge insgesamt 13 Tonnen Erde herbei, die mit Gabi und Ted Sorge gemeinsam zu einer ebenen Fläche verarbeitet wurden.

In den kommenden Jahren stehen sowohl die weitere Sanierung der Stallung im Schaugehege als auch Renovierungen in der Ausstellungshalle und der Anlage an.

Das mittlerweile seit 53 Jahren traditionelle Osterfest, welches seit 21 Jahren auch für Besucher und nicht mehr nur für Vereinsmitglieder veranstaltet wurde, fand 2025 noch im alten Look statt, jedoch mit neuen und alten Ideen. Erstmalig wurde zusätzlich zu der 2024 eingeführten Kaninhop-Veranstaltung auch ein Kaninhop-Turnier veranstaltet.

Das Gockelfest, was fortan seit 63 Jahren seine Besucher mit frischen Hähnchen verwöhnt, wird dagegen schon in der Teilsanierten Halle stattfinden. Da der Zahn der Zeit an allen Ecken und Enden nagt, nahmen 5 Züchter das Schicksal der Halle in die Hand. Die Salatküche wurde komplett renoviert. Neben dem neuen Anstrich wurde auch das Kühlhaus neu verblendet. Lediglich Decke und Boden wurden aus zeitlichen und finanziellen Gründen noch aufgeschoben. Auch der Lagerraum bekam einen neuen Anstrich. Dem Rost an den Türen wurde mit strakem Gerät und hochwertigem Lack zu Leibe gerückt. Höhepunkt der "Frühjahrsrenovierung" war jedoch die Grillecke. Frank Schmitt und Kerstin Sorge verschafften mit Rolle und Pinsel ein freundliches, helles Bild der Wände und Balken, während Gabi und Ted Sorge sich ums Mobiliar kümmerten. Thorsten Kneis verbrachte viele Stunden mit der Überarbeitung der Elektrik und der neuen Waschbecken, die beim Gockelfest zur nötigen Hygiene beitragen, und vielen anderen Dingen. Das Jahr 2025 wird wohl noch einige Erneuerungen in Sachen Renovierung mit sich bringen, da waren sich die 5 einig.

In den letzten 76 Jahren fand die Kreisgeflügelschau in den Hallen unseres Vereins statt, wie auch in diesem Jahr wieder. Leider hat sich die Tierzahl mit der Zeit auf unter 200 Tiere reduziert. Allerdings waren und sind die Hockenheimer Kleintierzüchter stets mit großer Tierzahl vertreten. Zuchtfreund Thorsten Kneis hat sich so schon seit Jahren mit seinen schwarzen Australorps an unzähligen Schauen beteiligt. Er und Kerstin Sorge waren in den letzten Jahren auf der Kreisschau und auch auf Landes-, Bundes- und Zuchtbuchschauen mit ihren Tieren meist vorne dabei und repräsentierten stets ihren Verein. Bei den Kaninchen gestaltete sich die Situation ernster. Lediglich die Zuchtfreunde Richard Nonnenmacher und Kerstin Sorge bestückten regelmäßig die immer kleiner werdenden Kreisschauen mit ihren Tieren. Die seit 2014 aktive Züchterjugend Emily und Melina Singer, die auch auf Kreis- und Landesschauen oft den Titel holten mit ihren schwarzen Zwergwiddern, mussten sich leider 2018 aus beruflichen Gründen von der Zucht trennen, womit die Jugend im Verein "ausgestorben" war. Im Jahr 2025 zählen wir nun neben knapp 65 Mitgliedern noch 4 aktive Kaninchenzüchter und 6 aktive Geflügelzüchter.

Im Kreisverband hat Hockenheim immernoch einen großen Stellenwert, nicht zuletzt, da der Vereinsvorsitzende Thorsten Kneis nun schon seit mehreren Jahren auch 1. Kreisvorsitzender ist. Stets vertreten auf den Schauen und mit guten Zuchterfolgen starten die Züchter Jahr für Jahr in eine neue Saison voll Arbeit, Leidenschaft und Freude.



Weiteres folgt...


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